Wächtersbach ist schon lange aktiv in Sachen Klimaschutz. Fernwärme, Windkraft und Solaranlagen werden hier oft genannt. Erst jüngst zeigte sich Bürgermeister Andreas Weiher sehr erfreut über den „Energiesteckbrief“ der Landesenergieagentur, der sich mit den Anlagen zur Energiegewinnung befasst. Das sind in Wächtersbach vor allem die beiden Windparks aus dem Jahr 2014 und die Anlage der Bioenergie, die 2019 erweitert wurde. Darüber hinaus wird gerade auch ein erstes Klimaschutzkonzept erarbeitet, das voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses vorgestellt werden wird.
Aus unserer Sicht sind das in der Tat wichtige Säulen im Klimaschutz der Stadt; sie sind aber sicher kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Die schlimmen Folgen des Klimawandels sind überall auf der Welt unübersehbar. Extrem hohe Temperaturen, wie jetzt beispielsweise in Kanada, wo hunderte Menschen im Zusammenhang mit der Hitze gestorben sind, sind zukünftig auch in Deutschland möglich, wenn nicht sofort mit aller Kraft gegengesteuert wird.
Wenn auch in Deutschland die Temperaturen immer weiter steigen, Unwetterereignisse immer häufiger auftreten, die Artenvielfalt rapide abnimmt, steigt auch bei uns in Wächtersbach die Gefahr von lebensbedrohlichen Ereignissen. Klimaschutz ist immer auch Menschenschutz. Und Klimaschutzmanagement ist sicher nichts, das eine Stadtverwaltung so nebenbei erledigen kann. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine anspruchsvolle und komplexe Querschnittsaufgabe. Sie umfasst sehr viele Bereiche der Stadtverwaltung.
Wir freuen uns deshalb, dass die Stadtverordneten in der letzten Sitzung dem Grünen- Antrag zur Schaffung einer vollen Stelle im Bereich Klimaschutzmanagement gefolgt sind.
Das „Managen“ des Klimaschutzes heißt in Kommunen vor allem
• Zielgerichtet vernetzen
• Öffentlichkeitsarbeit leisten
• Expertise einfließen lassen
• Und externe Unterstützung und Förderung einholen.
Gerade auch der letzte Punkt – das Generieren von Fördermitteln – ist wichtig, da eine solche Stelle sich im Idealfall selbst finanziert und viele wichtige Maßnahmen in Sachen Klimaschutz für Wächtersbach ankurbelt. Zunächst wird die Stelle zu 75 % gefördert, die Kosten für Wächtersbach bleiben die ersten beiden Jahre also sehr überschaubar; später trägt sie sich im Idealfall auch deshalb selbst, da sie hohe Folgekosten des Klimawandels abmildert.
Eine solche Stelle ist mit einer kompetenten Fachkraft zu besetzen, sind doch die zukünftigen Herausforderungen immens und die damit verbundenen Aufgaben sehr vielfältig. Aus unserer Sicht es deshalb unabdingbar, eine solche Stelle von Anfang an unbefristet auszuschreiben, damit geeignete Bewerber*innen gefunden werden.
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